NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer

Über das Museum

Die Villa Merländer ist als NS-Dokumentationszentrum der Stadt Krefeld zum einen Forschungseinrichtung, zum anderen musealer Ausstellungsort und pädagogische Bildungseinrichtung zum Thema Nationalsozialismus in Krefeld und der umliegenden Umgebung. Untergebracht ist die Ausstellung und unsere Büros am historischen Ort: Die Villa an der Friedrich-Ebert-Straße 42 wurde 1924/25 für den Seidenhändler Richard Merländer (geboren 1874 in Mülheim/Ruhr) gebaut. Der Architekt hieß Friedrich Kühnen. Richard Merländer wurde von den Nationalsozialisten als Jude verfolgt und ermordet. Der 68-jährige wurde im Juli 1942 in das Lager Theresienstadt deportiert und von dort später im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka. Da von den 3000 Menschen dieses Transportes keiner überlebte, sind die genauen Umstände seines Todes unbekannt.

Was gibt's hier noch

Die Villa Merländer liegt im idyllischen Stadtteil Cracau, umgeben von Villen im Jugendstil. Das Villenensemble Haus Lange und Haus Esters liegt in der Nähe. Dieses zählt zu den architektonischen Glanzlichtern des Neuen Bauens in Deutschland und vermittelt noch heute auf beeindruckende Weise den Bauhaus-Gedanken.

Tipps rund ums Museum

In der Villa Merländer befinden sich zwei Wandgemälde des Krefelder Malers Heinrich Campendonk. Diese haben die unterschiedlichen Bewohner des Hauses gut überstanden und können nun im „Campendonk-Raum“ besichtigt werden. Im Keller der Villa befindet sich ein ehemaliger Luftschutzkeller, der besichtigt werden kann. Nachdem Richard Merländer von den Nationalsozialisten gezwungen wurde, sein Haus zu verkaufen, wurde dieses in ein Hotel umgewandelt. Die Spuren dieses Umbaus sind heute nach nachzuvollziehen.

Pausenzeiten

Die Villa Merländer hat keine eigene Gastronomie, das umliegende Bismarckviertel mit seinen zahlreichen Villen aus der Gründer- und Jugendstilzeit lädt aber zum Spaziergang ein. Sowohl am nahegelegenen Bismarckplatz, als auch an der Moltkestraße laden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.

Zugänglichkeit

Leider ist das Gebäude aufgrund seiner alten Bausubstanz nicht barrierefrei. Es sind einige wenige Stufen zu bewältigen – dabei sind die Mitarbeiter des Museums gerne behilflich.